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Von: OM SYSTEM Fotograf Tibor Molnar
Egal, ob du neu in der Fotografie oder ein erfahrener Profi bist, du hast wahrscheinlich von der Regel der doppelten Brennweite, für stabile Bilder beim Freihandhalten einer Kamera gehört. Bei einer kurzen Brennweite wie 50 mm ist 1/100 nicht zu viel verlangt. Sobald du zu höheren Brennweiten, wie 600 mm kommst, siehst du, warum das Einschränkungen haben könnte. Die Vogelfotografie erfordert oft extreme Reichweite unter weniger idealen Bedingungen.
Dank der Fortschritte bei der Bildstabilisierung (IS) in Kameras und Objektiven ist diese Regel dazu da, gebrochen zu werden. Ich hatte die Gelegenheit, einige atemberaubende Vögel in Ecuador zu fotografieren, indem ich die OM SYSTEM OM-1 Mark II in Kombination mit dem M. Zuiko ED 150-600mm f/5-6.3 Objektiv verwendet habe. Beide haben einen eingebauten IS, wobei die OM-1 Mark II 8,5 EV-Stufen Kompensation bietet. Das ergibt 8,5 Blendenstufen weniger bei der Verschlusszeit für ein verwacklungsfreies Bild gegenüber dem ohne Kompensation. Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, wie wir diese Vorteile für bessere Vogelaufnahmen nutzen können. Hier sind einige Tipps, die ich als äußerst nützlich empfinde, über die jedoch selten gesprochen wird.
Hab keine Angst, eine niedrige Verschlusszeit zu verwenden
Das mag beängstigend klingen. Wir haben alle Fotos gemacht, bei denen man denkt, du hast das perfekte Bild getroffen, aber stattdessen ist dein Foto super weich oder verschwommen. IS ist nicht perfekt, aber zu wissen, dass du die Verschlusszeit reduzieren kannst, hilft dir, dies zu kompensieren und niedrigere ISO-Werte zu verwenden. Das Senken des ISO-Wertes hilft, ein schärferes Bild, weniger Körnung und mehr Details zu erhalten. Niedrigere Verschlusszeiten helfen bei ISO, aber wenn du Bewegungen einfrieren möchtest, wie z.B. Flugaufnahmen, ist dies nicht die richtige Lösung. Die Verwendung einer niedrigen Verschlusszeit ist für die Situationen, in denen du mehr Licht benötigst.
Wir alle streben nach einem schönen Bild eines Vogels im Flug, mit von Spitze zu Spitze eingefrorenen Flügeln. Jedoch müssen wir, in weniger idealen Situationen, mit dem arbeiten, was wir haben. Die Vogelfotografie ist immer ein Geben und Nehmen, im Arbeiten mit der Umgebung, die nie verändert werden kann.
Kenne dein akzeptables ISO
Während meines Aufenthalts in Ecuador befinden sich die meisten Motive oft in Wäldern oder im Schatten. In diesen Situationen musst du die ISO Einstellungen oft erhöhen, aber hier helfen niedrigere Verschlusszeiten. Beurteile die Situation und sieh, welches ISO für deine Fotos akzeptabel ist. Was auch immer dein Maximum ist, fange dort an. Senke nun die Verschlusszeit auf das Maß, das du für die richtige Belichtung benötigst. Das Ziel ist, nicht über deinem maximal akzeptablen ISO zu liegen. Wenn ich weiß, dass ich das Bild zuschneiden muss, wird mein maximales ISO viel niedriger sein, als bei einem Foto, bei dem ich weiß, dass das Zuschneiden minimal sein wird. Natürlich hängt dies alles von den Vorlieben und der jeweiligen Situation ab.
Nutze die schnellen Bilder pro Sekunde
Jetzt, da du dein maximales ISO kennst und die Verschlusszeit für die richtige Belichtung gesenkt hast, kannst du deine Fotos machen. Was, wenn diese Verschlusszeit wirklich niedrig ist? Hier können die Bilder pro Sekunde helfen. Mache nicht nur ein Foto nach dem anderen. Langsame, kontrollierte Serien sind dein Freund.
Die OM-1 Mark II hat 10 Bilder pro Sekunde (120 Bilder pro Sekunde E. Verschluss). Dies reicht aus, um einige schöne Serien zu machen. Die Verwendung von Serien hilft oft, eine größere Chance auf ein scharfes Bild zu haben. Wenn du eine 2-Sekunden-Serie von 20 Bildern eines Kolibris am Futterspender machst, hast du vielleicht nur ein paar Bilder, die z.B. bei 1/200 scharf sind. Aber durch die Serie hast du eine größere Chance, dass du ihn erwischst, wenn er pausiert, als bei Einzelfotos.
Natürlich werden die Flügel nicht eingefroren, aber wenn es spät am Nachmittag ist und das Licht fast weg ist, ist es der einzige Weg, ein Bild ohne wirklich hohes ISO zu machen. Denke daran, dass der Verwischungseffekt auf den Flügeln Bewegung zeigen kann, also arbeite immer mit dem, was die Situation dir gibt.
Mache „Sicherheitsaufnahmen“
Was ist, wenn ein Vogel sitzt? Du hast Zeit, die Einstellungen vorzunehmen und die ideale Belichtung zu finden. Kann es besser werden? Wer weiß, aber wenn du die Gelegenheit hast, nutze sie. Ich hatte ein kleines Fenster durch die Bäume, um einen Rotrücken-Tukanet zu fotografieren. Zum Glück saß er, aber es war schwierig, genug Licht zu bekommen. Bei vollen 600 mm des M. Zuiko ED 150-600mm f/5-6.3 konnte ich nah genug herankommen, aber mein ISO war hoch.
Ich machte eine Serie, schaute und sah, dass ich einige Bilder hatte, die mir gefielen. Dann, da ich Zeit hatte, passte ich mein ISO um ein paar Stufen nach unten an und dann meine Verschlusszeit, um dies zu kompensieren. Dann machte ich wieder einige Aufnahmen, bis ich ein Bild hatte, mit dem ich zufrieden war. Diesen Vorgang kannst du beliebig oft wiederholen, bis dir deine Bilder gefallen. Eine Sicherheitsaufnahme bedeutet, zuerst das Bild zu machen und dann zu versuchen, vorteilhaftere Einstellungen oder sogar eine bessere Position zu finden.
Vielleicht sind die Einstellungen großartig, aber du möchtest etwas näher an dein Motiv herankommen. Hier hilft das gleiche Prinzip: mache ein Bild, das dir gefällt und komme etwas näher, wiederhole den Prozess. Mit dem Tukanet konnte ich unter mein maximales ISO kommen, was das Fotografieren bei 1/320, alle 600 mm und aus der Hand erforderte.
Durch Fortschritte in der Technologie wie IS und Dank des geringem Gewichtes von OM SYSTEM Equipment, beschränkt dich die OM-1 Mark II in Kombination mit dem M. Zuiko ED 150-600mm f/5-6.3 Objektiv nicht mehr auf hohe Verschlusszeiten und die Nutzung von Stativen. Hoffentlich helfen dir diese Tipps, neue Möglichkeiten zu eröffnen, wenn du mit schwierigen Bedingungen konfrontiert bist und du kannst deine allgemeine Fotografiequalität verbessern.
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