Here you will find an ever increasing range of articles covering technique and tips on using our cameras and lenses.
Von Rob Cottle, OM SYSTEM Ambassador
Die fantastische Zeit des Jahres ist wieder da, in der wir die Segel in Richtung Insel Skomer in Westwales (Vereinigtes Königreich) setzen können – einer meiner Lieblingsorte, der wieder einmal für lustige Unternehmungen mit den gefiederten Lieblingen bereit ist. Daher dachte ich, dass dies ein günstiger Zeitpunkt ist, allen, die das Glück haben, an diesen Ort zu kommen, eine kleine Anleitung zu geben, wie man Papageientaucher fotografiert.
Papageientaucher kommen ab April an. Jedoch kann man die Vögel am besten im Juni und Juli beobachten, denn dann sind die Küken geschlüpft und die Eltern füttern ihre Jungen mit Sandaalen.
Skomer liegt nur eine Meile vor der Küste von Pembrokeshire entfernt. Die Insel beherbergt eine große Population des wunderbaren „Seepapageis“, des Papageientauchers, mit etwa 30.000 Vögeln, die ganz magisch über deinen Kopf hinwegschwirren oder an deinen Füßen vorbeiwatscheln. Die Insel beherbergt auch die weltweit größte Population von Manx Sturmtauchern (die man allerdings nicht zu Gesicht bekommt, da sie nachtaktiv sind), andere Alkenvögel, Tordalken, Trottellummen sowie viele andere Vögel wie die Sumpfohreule, den Brachvogel, Möwen, die Dreizehenmöwe, den Eissturmvogel und je nach Jahreszeit auch Atlantikrobben, Delfine etc.
Alle nachstehenden Hinweise gelten natürlich für jede Art von Tierfotografie, aber ich hoffe, sie unterstützen dich dabei, deine Zeit optimal zu nutzen, da ein Tagesbesuch von nur 5 Stunden leider sehr kurz ist und du überrascht sein wirst, wie schnell die Zeit verfliegt (ja, das Wortspiel ist beabsichtigt).
Die Zeit auf Skomer vergeht wie im Flug. Übe also vor der Reise, um sie optimal zu gestalten
AUF DER INSEL
Wenn du zum ersten mal auf der Insel bist, solltest du dir bewusst sein, dass du beim Verlassen des Bootes mehr als achtzig steile Stufen steigen musst, dass du etwa 4 Meilen wandern musst, um die Insel vollständig zu umrunden (obwohl die meisten in der Papageientaucherzentrale bleiben), und dass die einzige Toilette auf der Farm in der Mitte der Insel ist, während die Papageientaucher sich außerhalb der Insel aufhalten! Ich möchte in Bezug auf die Orte nicht zu sehr ins Detail gehen. Wenn du aber wie die meisten wegen der Papageientaucher da bist, sind North Haven (wo du landest) und High Cliff gute Orte. Die meisten werden jedoch im Gebiet The Wick unterkommen. Es ist hervorragend für Porträts und Nahaufnahmen geeignet.
Bitte nimm Rücksicht auf die Papageientaucher. Wir sind zum Spaß da, aber für die Vögel geht es um Leben und Tod. Achte darauf, ob sie dich überholen möchten. Tritt zurück (ja, sie sind so nah), um sie vorbeiziehen zu lassen. Bitte bleib auf den Wegen, denn die ganze Insel ist voller Höhlen, in denen sich möglicherweise Eier oder Jungvögel befinden. Man kann sie ganz leicht stören oder kaputt machen.
Der Tordalk – Schwarz-weiß auf Schwarzweißbildern
Und noch etwas: Bitte, bitte, bitte, nimm dir die Zeit und sieh dir die anderen tollen Lebewesen auf der Insel an. Wenn es die Papageientaucher nicht gäbe, würden die Leute die Insel wegen ihnen besuchen – und normalerweise kann man ihnen viel näher kommen.
Kaninchen wurden einst auf Skomer gezüchtet und mischen sich nun unter die alteingesessenen Arten
Die Schwalbe – Diese Spezies solltest du dir nicht entgehen lassen
EIN KURZES TAGEBUCH EINES SKOMER-PAPAGEIENTAUCHERS
April: Papageientaucher kommen langsam an, um ihre Nester neu zu besiedeln, vielleicht ein bisschen zu balzen, mit ein paar Freunden etwas zu trinken oder zu essen oder vielleicht sogar ein „bisschen von dem anderen“, um den Stamm zu erhalten. Ihre verblüffenden Schnäbel sind nur während dieser kurzen Brutzeit in voller Pracht zu sehen. Danach sehen sie wieder ganz normal aus.
Sie bauen ständig ihr Nest um – halte Ausschau nach Erde, die aus den Höhlen fliegt
Mai: Das Weibchen legt Anfang Mai ein Ei und die Eltern setzen sich abwechselnd darauf. Halte in dieser Zeit Ausschau nach Sumpfohreulen, die über den Waldhyazinthen jagen.
Eine Sumpfohreule, die über einem Waldhyazinthenteppich kreist
Juni: Die kleinen Pufflings (so werden sie wirklich genannt) schlüpfen. Man bekommt sie aber nur selten zu Gesicht. Die Eltern wechseln sich ab, um sie zu finden und mit Sandaalen zu füttern. Der Himmel verwandelt sich in ein spektakuläres Feder-Feuerwerk. Dieses eifrige Treiben bietet einen fantastischen Anblick.
Juli: Die Papageientaucher zeigen sich zum ersten Mal vorsichtig. Es sind dunkelgraue und weiße Papageientaucherknäuel mit großen Augen. Wenn du ein Nest länger beobachtest, siehst du vielleicht einen, der hervorschaut.
August: Sie sind fast verschwunden. Nur ein paar Nachzügler sind noch da, die bald mit den anderen zurück Richtung Atlantik verschwinden.
Ein junges Papageientaucher-Küken wird als Puffling bezeichnet. Halte Ende Juni und im Juli Ausschau nach ihnen
ÜBUNG FÜR ZU HAUSE
Wenn du ein bisschen zu Hause übst, kannst du dir viel Zeit sparen. Tüftle also an deinen Einstellungen herum und probiere diese Techniken an einfacheren Motiven wie Möwen, Tauben etc. Probiere es nicht erst aus, wenn du auf Skomer angekommen bist. Es lohnt sich, diese zu kennen und zu üben, bevor man sich in die Welt der Papageientaucher begibt:
- Bewege deinen AF-Punkt oder Punkte, die um das Autofokusfeld herum verfügbar sind
- Ändere die Anzahl der Fokusfelder
- Wechsle von Einzel- zu kontinuierlichem Autofokus
- Manueller Fokus
- Wechsle deine Blende
- Stelle deinen ISO-Wert ein
- Stelle die Belichtungskorrektur ein (nicht notwendig, wenn du im manuellen Modus arbeitest)
MÖGLICHKEITEN FÜR PORTRÄTS VON PAPAGEIENTAUCHERN
Ich werde kurz auf fliegende Papageientaucher eingehen. Aufgrund ihres fantastischen Ausdrucks und ihrer atemberaubenden Farbgebung sind Porträts jedoch eine gute Möglichkeit, unsere Lieblinge aufzunehmen, insbesondere, wenn sie nicht mit Warpgeschwindigkeit fliegen. Tatsächlich kann man bei dem Versuch, sie im Flug zu fotografieren, so viel Zeit verschwenden, dass man am Ende kaum noch Zeit für etwas anderes hat. Behalte also deine Zeit im Blick. Als Erstes solltest du dir überlegen., ob du nur den Papageientaucher oder den Papageientaucher und seine Umgebung fotografieren möchtest. Was für eine Geschichte möchtest du erzählen?
DIE KLASSISCHE AUFNAHME
Wenn du den Papageientaucher aufnehmen möchtest, möchtest du, dass er hervorsticht, indem du ihn scharf abbildest. Der Vorder- und Hintergrund soll jedoch unscharf und weich bleiben: das klassische Tierporträt.
- Verwende ein langes Objektiv, mit dem du den Papageientaucher isolieren kannst. Jedes der langen Objektive eignet sich hervorragend, aber ziehe auch ein 40-150-mm-Objektiv mit einer Blende f/2.8 in Erwägung. Verwende zudem einen Tele-Konverter, wenn du einen hast.
- Suche nach einem geeigneten, möglichst unauffälligen Hintergrund, der möglichst gut zum Bild passt. Es ist erstaunlich, wie ein paar Zentimeter in die eine oder andere Richtung die Wirkung eines Fotos verändern können. Probiere also Verschiedenes aus und verharre nicht auf der ersten Aufnahme.
- Gehe so nah wie möglich an den Papageientaucher heran, sodass du ihn auf Augenhöhe fotografieren kannst. Achte zudem darauf, dass der Vordergrund sichtbar ist, damit du ihn unscharf darstellen kannst (es muss kein Vordergrund vorhanden sein).
- Stelle die Blende so weit wie nötig ein, um den Vordergrund unscharf zu stellen, aber mit genügend Schärfentiefe, um den Papageientaucher so detailliert wie gewünscht aufzunehmen, während der Hintergrund unscharf gestellt wird. Mache zur Überprüfung und Feinabstimmung ein paar Testaufnahmen. Weit geöffnete Blenden bedeuten kleinere f-Zahlen wie f/2.8, f/4 oder die niedrigste verfügbare Blendenzahl deines Objektivs. Wenn du dein Objektiv abblendest, bedeutet dies umgekehrt höhere f-Zahlen. Die Schärfentiefe hängt von mehreren Variablen ab: der Objektivlänge, der Schärfentiefe, wie nahe du am Papageientaucher und am Hintergrund dran bist.
- Nimm den kleinsten Einzelfokuspunkt auf dem Kopf/Auge als Anhaltspunkt und denke daran, dass ein Porträt fast mit Sicherheit nicht funktioniert, wenn das Auge nicht scharf ist. Bird AI jetzt nutzen, wenn du sie hast.
- Mach dir Gedanken zur Komposition. Nimm den Papageientaucher auf, wie er seitlich zum größten Bereich blickt oder, wenn er dich anschaut, mittiger. Die Drittel-Regel kann gut funktionieren, aber sie dient nur als Anhaltspunkt.
- Es funktioniert zwar, sich herunterzubeugen, aber sei offen und probiere andere Möglichkeiten, Höhen, Winkel etc. aus.
Ein klassisches Tierporträt – unaufgeregter und kontrastreicher Hintergrund, damit der Papageientaucher hervorsticht
Die Papageientaucher sind so sehr an Menschen gewöhnt, dass sie einem an manchen Stellen praktisch in die Quere kommen. Zudem kann es passieren, dass man mit einem langen Objektiv zu nah dran ist. Dies führt zu einer sehr geringen Schärfentiefe mit geringem Spielraum für Fehler. Es kann auch sein, dass dein Objektiv nicht nah genug herankommt. Ist dies der Fall, könntest du ein Verlängerungsrohr verwenden, das Objektiv wechseln oder sogar nach hinten laufen. Aufgrund der geringen Schärfentiefe kann es vorkommen, dass der Schnabel unscharf ist, wenn man auf die Augen zielt. Das ist nicht unbedingt ein Problem, aber wenn du den Schnabel scharf abbilden möchtest, ziele am besten auf den Schnabel und blende das Objektiv ab. Beginne bei f/8, damit, je nachdem, wie nah du dran bist, sowohl der Schnabel als auch die Augen scharf werden. Denke daran, dass die Schärfentiefe ein Drittel vor und zwei Drittel hinter deinem Fokuspunkt liegt.
Fotografiere den Vordergrund hindurch – Gehe tief und nutze eine große Blende
IN DER LANDSCHAFT
Wenn du den Lebensraum/die Landschaft miteinbeziehen möchtest (und das lohnt sich definitiv), hast du mehrere Möglichkeiten.
- Halte nach einem Hintergrund Ausschau, dessen Aufnahme sich lohnt. Das kann alles sein, von Blumen (vor allem Grasnelken auf Skomer) bis hin zur weiteren Umgebung. Die Grundlagen der Aufnahme sind dieselben, aber diesmal benötigst du eine größere Blende.
- Du musst deine langen Objektive stark abblenden (größere Zahlen), um alles scharf abzubilden, und selbst dann wird es wahrscheinlich nicht gelingen.
- Deshalb solltest du besser Weitwinkel- oder kürzere Standardobjektive verwenden, um eine größere Schärfentiefe zu erreichen. Wenn du ein Weitwinkelobjektiv verwendest, musst du sehr nahe an einen Papageientaucher herankommen, um ihn groß im Bild zu haben. Sei also vorsichtig. Es ist dennoch ein großartiges Objektiv, um die größere Umgebung einzufangen.
- Achte bei der Bildkomposition darauf, was du in das Bild mitaufnimmst. Ein langweiliger oder chaotischer Hintergrund lenkt von deinem Papageientaucher ab. Schaue also auf den Bildsucher.
Weitwinkelaufnahme des Federfeuerwerks der Papageientaucher
AUFNAHMEN DES VERHALTENS
Papageientaucher interagieren und drücken sich auf so viele verschiedene Arten aus, die geradezu danach schreien, fotografiert zu werden. Achte auf die Interaktion von Männchen und Weibchen, auf Kämpfe unter Papageientauchern (sie können ziemlich angriffslustig sein), auf die Bewegungen im Gesicht, das Füttern und die Schnäbel voller Sandaale etc. Achte auch auf Möwen, die angreifen und versuchen, den Sandaal zu fangen.
Papageientaucher streiten sich oft, da ihre Höhlen sehr eng beieinander liegen und sie sich manchmal verirren
Wenn du eine Flugaufnahme nachahmen möchtest, halte Ausschau nach einem stehenden Papageientaucher, der mit den Flügeln schlägt. Wie alle Vögel schlagen sie mit den Flügeln, um sich zu schütteln und zu putzen. Halte dich an die oben beschriebene Methode. Um sie jedoch scharf abzubilden, achte auf eine angemessene Verschlusszeit, da sie ständig in Bewegung sind. So gut IBIS (inbody image stabilisation) auch sein mag: Wenn du verwackelte Bilder verhindern möchtest, hilft es dir wenig bei einem Vogel, der sich bewegt. Du musst auch eine größere Blende verwenden, damit die Schärfentiefe ausreicht, um die Bewegung der Flügel zu berücksichtigen.
Pseudo-Flugaufnahme – wie alle Vögel putzen und schütteln sie sich. Hab also Geduld mit den flatternden Lieblingen!
NAHAUFNAHMEN UND DETAILS
Da die Papageientaucher so nah kommen, kannst du schöne Strukturen und Details fotografieren. Du kannst eine weit geöffnete Blende verwenden, um bestimmte Bereiche hervorzuheben oder im Gegenteil das Bild mit interessanten Kompositionen ausfüllen.
Du kannst ausgezeichnete Details aufnehmen – die Olympus-Objektive können außerordentlich nah fotografieren
Halte nach Ausgefallenem und Besonderem Ausschau
DER GEFIEDERTE EXOCET – PIF (PAPAGEIENTAUCHER IM FLUG)
Solltest du bereits versucht haben, einen fliegenden Papageientaucher zu fotografieren, denkst du wahrscheinlich, dass sich ein heimlicher Papageientaucher-Chirurg nachts in dein Haus geschlichen und eine „Puffinektomie“ an deinen Bildern vorgenommen hat. Leider lässt sich der „Puff“ womöglich schwer im Flug aufnehmen und manchmal ist es wahrscheinlicher, Luft in einem Netzhemd einzufangen. Man kann jedoch ein paar Dinge tun, um das scheinbar Unmögliche etwas möglicher zu machen. Das Wichtigste zuerst: Papageientaucher lassen sich nur schwer im Flug einfangen. Setze dich also nicht unter Druck und versuche es einfach. Wenn du tatsächlich einen fliegenden, gefiederten Exocet fotografierst, gibt es BONUSPUNKTE!
OBJEKTIVE
Verständlicherweise neigt man dazu, das längste Objektiv zu verwenden, um nah heranzukommen, z. B. das 300mm f/4. Für BIF (Birds in Flight – Vögel im Flug) haben sie ein sehr enges Sichtfeld und der „Puff“ kann leicht aus dem Blickfeld verschwinden. Es ist nichts Falsches daran, diese zu benutzen. Ziele ein wenig weiter und verfolge dein Ziel, wenn es sich nähert. Sei dir aber im Klaren, dass es vielleicht die Aufnahme erschwert. Ich verwende derzeit das 100-400mm, weil es so vielseitig ist und ich nichts anderes mitnehmen muss. Vorher habe ich jedoch das 40-150mm mit dem MC-14 1.4x TC verwendet. Ich finde, das ist wirklich eine gute Kombination und es funktioniert auch gut mit dem MC-20 2x TC. Wenn du ein Objektiv mit einem größeren Sichtfeld verwendest, hast du etwas mehr Spielraum, um dich selbst zu korrigieren. Für die glücklichen Besitzer des 150-400 mm f/4.5 ist es wahrscheinlich eine Bereicherung, da sie damit nicht nur ihr Motiv für Porträts isolieren können, sondern auch ein größeres Sichtfeld erhalten.
Bei der Bearbeitung schneide ich gerne zu, um das kleinere Motiv im Bild auszugleichen, aber ich nehme nur ein paar MB von der endgültigen JPG-Größe weg (etwa 12 MB oder mehr) und schneide es nicht auf Briefmarkengröße zu.
EINFACHSTE METHODE
Am wenigsten schwierig, aber keineswegs einfach ist es, die gefiederten Lieblinge zu fotografieren, wie sie vor einem möglichst unauffälligen Hintergrund wie dem Himmel, ruhigem Wasser oder Gras fliegen. Dein Autofokus wird dadurch nicht so stark abgelenkt, macht hoffentlich mit und kann sich auf den Papageientaucher konzentrieren.
ALLGEMEINE EINSTELLUNGEN
- Wähle alle oder eine große Anzahl von Fokuspunkten aus und lasse die Kamera die Arbeit machen.
- Kontinuierlicher Autofokus, Serienaufnahmen!
- Belichtungskorrektur je nach Bedingungen. Wenn du in den blauen Himmel/das helle Meer fotografierst, lege mindestens 1 bis 2 Blendenstufen zu, um deinen Vogel richtig zu belichten. Denk daran, dass du für den Papageientaucher belichtest und nicht für den Hintergrund.
- ISO und Verschlusszeit. Verwende eine lange Verschlusszeit von 1/1000, aber am besten länger. Je länger die Verschlusszeit, desto höher die Wahrscheinlichkeit, das Bild scharf abzubilden. Verwende also deinen ISO-Wert, um die Verschlusszeit zu erhöhen. Mache dir keine Gedanken über hohe ISO-Werte, denn wenn dein Foto unscharf ist, löscht du es sowieso. Was hast du zu verlieren? Ich bin zufrieden mit den unscharfen Flügeln und den Spuren der Bewegungen. Lange Verschlusszeiten sind also nicht unbedingt nötig. Es hängt von deinen Vorlieben und dem vorhandenen Licht ab.
- Blende. Wenn das Licht eine kurze Verschlusszeit zulässt, ist eine relativ große Blende von f/8 oder höher hilfreich, da du mit der vergrößerten Schärfentiefe mehr Spielraum hast, wenn der Autofokus den Vogel nicht ganz an der richtigen Stelle erwischt. Der Autofokus wählt den Bereich mit dem höchsten Kontrast aus. Manchmal sollte nicht das Auge scharf sein (wenn es kein Kameraschwenk ist, und selbst dann funktioniert es besser, wenn es der Fall ist). Es gilt: Je kleiner die Blende (größere Zahlen), desto kürzer die Verschlusszeit, sodass du den ISO-Wert zum Ausgleich erhöhen musst.
- Zielen. Ziele möglichst auf den Kopf (sogar auf das Auge) und platziere den Vogel relativ mittig, wenn er auf dem Bildfeld groß ist.
Papageientaucher um 12 Uhr
MEINE EINSTELLUNGEN FÜR... PAPAGEIENTAUCHER, DIE VOR EINEM KLAREN HINTERGRUND ÜBER DIR FLIEGEN
- Blende von f/5.6 bis f/11, solange ich eine ausreichend lange Verschlusszeit erreichen kann und der Hintergrund nicht zu sehr ablenkt.
- Ein ISO-Wert von 800 zu Beginn (es sei denn, es ist verblüffend hell). Tagsüber gehe ich jedoch gerne bis 3200. Keine Angst, mit einem ungewollt unscharfen Bild kann man nichts anfangen.
- Ein 25 Array, ein benutzerdefiniertes Array oder die vollautomatisierte Gruppierung.
- Kontinuierlicher Autofokus (ich verwende den Verfolgungsmodus nicht, aber probiere es selbst aus, vor allem, wenn du die Bird AI hast).
- C-AF-Sperre + 1 oder 2. Die Plus-Einstellungen sind, wenn der Vogel unberechenbar ist und der Autofokus weitersucht. Die Minus-Einstellungen sind, wenn sich der Vogel ruhig oder konstant bewegt, der Autofokus die Suche einstellt und länger gesperrt bleibt. Experimentiere, bleib nicht bei einer Einstellung, wenn es nicht funktioniert.
MACHEN WIR DIE SACHE SCHWIERIGER UND RINGEN MIT EINEM PAPAGEIENTAUCHER (NICHT IM WAHRSTEN SINNE DES WORTES)
Okay, hoffentlich konntest du ein paar Aufnahmen machen, aber was ist, wenn du möchtest, dass sie auf dich zukommen oder wenn der Hintergrund belebt ist? Tja, schwierig, lass es einfach sein! Na gut, wenn's sein muss. Einige der vorherigen Einstellungen sind natürlich immer noch verhältnismäßig, die Belichtungskorrektur, der kontinuierliche Autofokus und die Überwachung der ISO-Werte im Verhältnis zur Verschlusszeit. Worin bestehen die Unterschiede:
- Wenn du alle Fokuspunkte verwendest, wird deine Kamera, die eigentlich eine dumme Maschine ist, wahrscheinlich alles außer dem Papageientaucher auswählen. Du musst also eine kleinere Fokusgruppe auswählen, was ein gewisses Maß an Zielgenauigkeit und Stetigkeit erfordert. Wenn du dich vom Papageientaucher abdrehst, nimmt dein Fokuspunkt einen Teil des Hintergrunds ein und dein Papageientaucher wird glatter als ein Sandaal. Lasse deinen Finger nicht auf dem Auslöser in der Hoffnung, dass es sich von alleine wieder legt, denn das passiert meistens nicht. Versuche daher, den Auslöser zu „pumpen“: Statt den Finger im Maschinengewehrmodus gedrückt zu halten, hebe ihn einfach an, wenn der Fokus verloren geht. Lege ihn wieder drauf, damit die Kamera erneut scharfgestellt werden kann.
- Überlege dir, wo du den Papageientaucher in der Komposition haben möchtest, da du ihn vielleicht später zuschneiden musst. Wenn du zu nah dran oder in der falschen Position bist, kannst du die Komposition nicht durch Zuschneiden retten. Ich beobachte die Vögel ein wenig, wähle eine kleine Gruppe aus und stelle es dann für sie zusammen. Ich richte dann meine(n) AF-Punkt(e) je nach der beobachteten Flugrichtung leicht zu einer der beiden Seiten aus und etwas höher als mittig, damit ich etwas Spielraum habe, wenn er auf mich zukommt.
- Blende. In diesem Fall hängt die Blende stark davon ab, den Hintergrund so unscharf wie möglich zu lassen, um nicht vom Papageientaucher abzulenken, außer du möchtest ein Bild des Papageientauchers in seiner Umgebung machen. Bei f/5.6 oder f/8 würde ein Teil des Hintergrunds aus dem Fokus rücken, je nachdem, wie nah der Papageientaucher dran ist. Das musst du aber selbst beurteilen.
- Verschlusszeit. So schnell es geht. Stelle den ISO-Wert so hoch wie möglich ein.
- Versuche, die „Einstellungen“ für die Autofokusverfolgung zu ändern. Suche im Menü nach der CA-F-Empfindlichkeit – Ich habe sie auf einer meiner Menüseiten. Damit wird der Kamera mitgeteilt, wie schnell die Verfolgung gehen sollte, bis sie scharfgestellt und neu fokussiert wird. Bei den Minus-Einstellungen wird der Fokus länger gehalten, wenn er gespeichert ist, aber es dauert länger, bis der Fokus wieder eingestellt ist, wenn er verloren geht. Plus-Einstellungen scheinen schneller zu fokussieren, können aber vom Motiv abkommen, wenn dein Ziel weg ist, und stattdessen den Hintergrund aufnehmen. Hier kann die Technik des „pumpenden“ Verschlusses helfen, den Fokus wiederzuerlangen. Ich habe mehr Glück mit den Plus-Einstellungen. Probiere es einfach aus. Du wirst nichts brechen (außer dein Herz!)
- Du solltest zudem über die Verwendung des Begrenzers nachdenken. Dadurch versucht der Autofokus nicht mehr, einen Bereich zu fokussieren, der dir nicht wichtig ist. Wenn du also auf Vögel in 6 m Entfernung zielst, stelle den Begrenzer auf 6 m und unendlich ein. Dann wird nicht näher als 6 m fokussiert.
Weiter geht's, diesmal in The Wick, wo ziemlich viel los ist
MEINE EINSTELLUNGEN FÜR...PAPAGEIENTAUCHER UM 12 UHR
- Blendenöffnung von f/4 bis f/8. Dadurch bekommst du die kürzeste Verschlusszeit und einen diffuseren Hintergrund. Es ist jedoch schwieriger, den Papageientaucher scharf zu stellen.
- Der ISO-Wert sollte so hoch wie nötig sein, um die längste Verschlusszeit zu erreichen. Denk daran, dass nicht alles scharf sein muss.
- C-AF +2, denn dieser „Puff“ ist Herr oder Frau Sprunghaft!
- Einzelpunkt oder 5/9-Punkt-Gruppierung.
Ich mag Bewegung in meinen Aufnahmen. Deswegen stören mich unscharfe Flügel nicht – das bedeutet auch, dass die Verschlusszeit nicht so lang sein muss
EIN PAAR ANDERE TIPPS
- Papageientaucher fliegen oft zu ihrem Nest, brechen dies aber im letzten Moment ab. Dann fliegen sie nochmal oder öfter vorbei, bevor sie letztendlich landen. Nutze dies zu deinem Vorteil und beobachte den Papageientaucher die ganze Zeit durch deinen Bildsucher. Dadurch kann die Bildschärfe der Kamera besser mithalten und sie verschließt sich nicht versehentlich. Ich verwende die Fokussierung mit der Rückwärtstaste. Ich denke jedoch, dass die klassische Methode hier besser geeignet ist, da man den Fokuspunkt während der Aufnahme verschieben kann. Wenn du die Rückwärtstaste verwendest, setzt du deinen Daumen zum Scharfstellen ein.
- Du kannst auch die manuelle Scharfstellung verwenden (oder die Rückwärtstaste drücken und die Scharfstellung deaktivieren), um einen bestimmten Punkt vorher scharfzustellen und zu warten, bis der Papageientaucher zu diesem Punkt fliegt. Verwende für den nötigen Spielraum möglichst eine relativ große Blende f/11. Diese Methode ist sehr unsicher, da man nicht weiß, ob die kleinen Lieblinge genau zu diesem Punkt fliegen, und man von den wenigen Papageientauchern abhängig ist, die sich in diesem Bereich aufhalten.
- Probiere so viele Kombinationen wie möglich aus, um etwas zu finden, das für dich funktioniert. Wie bei jedem Bild gibt es kein Richtig oder Falsch, probiere es einfach aus!
- Schwenke, um Bewegung im Bild zu erzeugen. Das klappt nicht immer, aber wenn es klappt, sieht es großartig aus. Es hat außerdem den zusätzlichen Vorteil, dass es keine so kurze Verschlusszeit braucht. Verringere den ISO-Wert und verwende auch eine kleine Blende f/11 oder mehr, um die Verschlusszeit zu verlangsamen. Dies hat auch den Vorteil, dass mehr vom Papageientaucher auf dem Foto zu sehen ist.
- Bitte keine „Mach weiter“-Witze, aber der Wind dir behilflich sein. Die Windverhältnisse können hilfreich sein, da Vögel oft den Wind nutzen, um zu starten und in ihn hineinzufliegen. Das ist nämlich für sie einfacher, genau wie bei Flugzeugen (woher hatte der Mensch wohl die Idee?). Es wird oft behauptet, dass sie nicht mit dem Wind fliegen können, aber das stimmt nicht. Wenn es also eine angenehme Brise gibt, sieh nach der Richtung, setze dich hin und beobachte, in welche Richtung die Vögel fliegen. Wenn sie den Wind zum Landen ausnutzen, begebe dich in diese Richtung.
- Halte die Augen offen – Man kann nie wissen, was man alles entdeckt
Ein sehr, sehr seltener leuzistischer Papageientaucher – seine Farbgebung ist wirklich umgekehrt
MEINE ALLGEMEINEN BIF OM-D E-M1-EINSTELLUNGEN SEHEN SO AUS:
- Normalerweise bin ich die meiste Zeit im manuellen Modus (ich weiß, das hat etwas von dunkler Magie, aber ich habe mich daran gewöhnt)
- Ich verwende nur den elektronischen, leisen Verschlussmodus – normalerweise mit 15 Bildern pro Sekunde
- AF-Modus C-AF
- AF-Scanner Modus 3
- AF-Messfeld auf 2
- C-AF-Sperre +1 oder 2
- IS eingeschaltet (ich kann mich nicht erinnern, ihn jemals ausgeschaltet zu haben)
- Bitte nutze meine Gedanken nur als Ausgangspunkt, verlasse dich nicht drauf, experimentiere und probiere alles Mögliche aus. Das Wichtigste ist, dass du dich nicht unter Druck setzt und genießt, mit oder ohne Foto. Es ist wirklich ein magischer Ort.
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