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Was ist Brechung?
Der Frühling ist da und das bedeutet, dass wir alle unsere treue Makroausrüstung auspacken und uns auf den Weg machen, um die schmutzigen, schrumpfenden Schneehaufen zu inspizieren, in der Hoffnung, eine schöne Fliege oder einen aufgehenden Krokus zu entdecken. Für uns Makrofotografen ist die Aufregung am größten, denn wir freuen uns auf die Rückkehr unserer Lieblingsmotive: Bienen, Libellen, Ameisen, Schmetterlinge und so weiter. Für diejenigen unter uns, die in Teilen der Welt leben, in denen der Frühling länger auf sich warten lässt, können wir einen frühen Start erwischen, indem wir mit der Lichtbrechung spielen. Wenn du mit diesem Begriff nicht vertraut bist, bedeutet Brechung, dass das Licht von einem Medium in ein anderes übergeht und dabei die Richtung des Lichts verändert wird. In der Makrofotografie ist das Einfangen eines Motivs im Hintergrund in einem Wassertropfen im Vordergrund ein gutes Beispiel für die Brechung.
Kameraausrüstung
Um deine erste Brechung zu fotografieren, brauchst du Folgendes:
- Deine Olympus Kamera: Meine ist die OM-D E-M1 Mark III. Ich liebe diese Kamera, weil sie kompakt ist und es mir ermöglicht, alle Winkel zu erreichen, die ich brauche. Der Klappbildschirm ist auch ein Muss, denn damit kann ich meinen Rahmen beim Einrichten der Aufnahme überwachen.
- Ein Makroobjektiv: Ich verwende das M.Zuiko 60mm F2.8 Makro und das 30mm F3.5 Makro. Beide sind fantastisch.
Das 30mm F3.5 Macro ist wirklich der perfekte Begleiter für die Refraktion, da es eine 2,5-fache Bildvergrößerung bietet und eine abgedunkelte Front hat, die die Reflexion minimiert. Der minimale Arbeitsabstand von 14 mm ermöglicht es dir, sehr nah an dein Motiv heranzugehen und Details einzufangen.
Das 60mm F2.8 Makro ist mein Lieblingsmakroobjektiv. Die lebensgroße Vergrößerung von 1:1 ermöglicht es dir, scharfe und erstaunliche Details zu erhalten. Der minimale Fokussierabstand von 7,4 Zoll ist großartig, wenn du Insekten ins Bild bringst, da du einen etwas größeren Arbeitsabstand brauchst. Dieses Objektiv ist etwas gewöhnungsbedürftig, deshalb empfehle ich dir, den Artikel von Chris McGinnis zu lesen, um dich mit ihm vertraut zu machen.
- Ein Blitzgerät: Ich verwende den STF-8 Twin Flash oder den FL-700WR, wenn ich mit Insekten fotografiere, weil er hilft, die Bewegung einzufrieren.
- Ein Kabelfernauslöser (RM-CB2): Mit diesem Kabel kannst du deine Szene ohne die Vibrationen des Auslösers einfangen. Außerdem verschafft es dir einen zusätzlichen Arbeitsabstand, sodass du den Fernauslöser drücken kannst, während du einen Diffusor ein paar Schritte von deiner Kamera entfernt hältst.
Andere Ausrüstung
Die folgenden Ausrüstungsgegenstände sind nicht unbedingt notwendig, helfen dir aber dabei, deine Vision zum Leben zu erwecken.
- Eine Insulinspritze: Sie macht dir das Leben leichter, denn damit kannst du die Tropfen genau dort platzieren, wo du sie haben willst und auch ihre Größe regulieren. Du kannst auch eine Pipette oder eine Sprühflasche verwenden, aber das ist weniger präzise.
- Eine Taschenlampe: Das Hervorheben des Hintergrunds ist das A und O der Lichtbrechung und bringt dein Foto zum Strahlen. Wenn du möchtest, dass sich eine rote Blume in deinem Wassertropfen bricht, verwende eine Taschenlampe, um die Blume zu beleuchten. Das Licht dringt bis zum Wassertropfen vor und lässt die Blume in deinem Tropfen noch mehr strahlen.
- Clips: Da die Stabilisierung wichtig ist, helfen Klammern, dein Motiv ruhig zu halten.
- Ein Stativ: Obwohl ich kein Fan von Stativen bin (dank der fantastischen Bildstabilisierung von Olympus fotografiere ich hauptsächlich aus der Hand), verwende ich ein Platypod oder ein Stativ, wenn ich Brechungen mache.
Manche empfehlen eine Glyzerinmischung, damit der Wassertropfen länger hält, aber ich persönlich verwende nur Wasser. Obwohl Wasser flüchtiger ist, ziehe ich es vor, meine Aufnahmen öfter zurückzusetzen, da ich so gezwungen bin, neue Blickwinkel oder Kompositionen zu erkunden, anstatt mich mit einem einzigen Aufbau zu begnügen, der stundenlang dauern kann.
Einrichtung
Um den richtigen Winkel zu finden, muss man viel umstellen. Wenn du dich zum ersten Mal an der Lichtbrechung versuchst, fang mit einer großen Blume wie einer Gerbera an und nimm einen Grashalm, einen kleinen Stängel oder ein Blütenblatt. Lege den Grashalm, den Stängel oder das Blütenblatt mit ein oder zwei Klammern ein paar Zentimeter vor das Blümchen. Platziere einen Wassertropfen auf dem Gras, dem Stängel oder dem Blütenblatt. Finde dann mit deinem bloßen Auge den Winkel, in dem du die Lichtbrechung deiner Blume sehen kannst. Richte deine Kamera anhand dieser Referenz ein. Es kann sein, dass du deine Blume bewegen musst, um die perfekte Brechung zu erhalten.
Wenn du mit der Komposition zufrieden bist, beleuchte deine Blume mit einer Taschenlampe. Denk daran, dass der Hintergrund (die Gerbera) heller sein muss als der Vordergrund (der Grashalm, der Stängel oder das Blütenblatt), damit das Licht durch das Tröpfchen hindurchfällt und es heller wird.
Einstellungen
Beginne mit einer Aufnahme, um zu sehen, was du erreichen kannst. Ich beginne gerne mit F7,1 und spiele dann mit ISO und Geschwindigkeit. Wenn du mit einem Stativ und in einer kontrollierten Umgebung fotografierst, solltest du den ISO-Wert der Geschwindigkeit vorziehen. Die zweite Möglichkeit, wenn du kein bewegliches Motiv hast, ist das Focus Stacking. Ich liebe das Fokus-Stacking in der Kamera, da ich damit in 95 % der Fälle ein tolles Bild erhalte. Ich beginne normalerweise mit 8 für die Anzahl der Aufnahmen und 7 für die Schärfendifferenz und gehe von dort aus weiter. Wenn das Motiv im Vordergrund komplett parallel zum Objektiv steht, wähle ich eine niedrigere Blende, um so viel Licht wie möglich zu bekommen und spiele mit dem Fokusunterschied, bis ich ein zufriedenstellendes Bild erhalte. Ich suche immer nach einem unscharfen Hintergrund mit einer scharfen und detaillierten Blume in meinem Wassertropfen. Manchmal kann ich eine höhere Blende und einen größeren Fokusunterschied verwenden, wenn der Grashalm oder das Blütenblatt nicht parallel zu meinem Objektiv steht. Du musst einfach experimentieren und üben. Beschränke dich nicht nur auf eine Aufnahme. Probiere eine einzelne Aufnahme aus, fokussiere dann mit einem Stapel und spiele mit allen verfügbaren Werkzeugen.
Tipps
Um ein scharfes Bild zu erhalten, verwende die Vergrößerungsfunktion deiner Kamera. Ich habe eine meiner Tasten auf der Vorderseite auf Lupe gestellt, um meine Makro- und Wildtieraufnahmen zu verbessern. Du kannst auch die Fokus-Peaking-Funktion verwenden, um sicherzustellen, dass alle deine Tropfen scharf sind.
Sei kreativ und hab Spaß
Wenn du das Grundkonzept verstanden hast, experimentiere und habe Spaß. Es gibt so viele Möglichkeiten, Lichtbrechungen einzufangen. Du kannst einen Marienkäfer in deine Aufnahme einbauen - denn wer mag es nicht, wenn ein Marienkäfer durch ein Feld von Wassertropfen läuft? Du kannst sie sogar einen Wassertropfen tragen lassen, der eine Blume bricht.
Wenn du keine echte Blume hast, suche dir ein Foto auf deinem Computer oder iPad und platziere das Bild hinter den Tropfen. Das Bild unten wurde mit meinem iPad als Hintergrund aufgenommen und zeigt eines meiner Fotos aus dem Break Free Programm. Ein Vorteil des iPads ist, dass du die Helligkeit des Displays auf hoch stellen kannst, damit dein Wassertropfen besonders gut zur Geltung kommt.
Aber warum sollte man überhaupt ein Foto machen, wenn die Natur ein kostenloses Studio mit Wassertropfen bereitstellt?
Alles ist da draußen und wartet darauf, festgehalten zu werden. Geh einfach frühmorgens in einem Blumenfeld oder in deinem Garten umher, wenn der Tau noch da ist. Dieses Foto wurde in meinem alten Garten aufgenommen und ist bis heute eines meiner Lieblingsbilder.
Instagram: @emilietalpin
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