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FOCUS STACKING UND BRACKETING MIT DER OM-D

Jeden Herbst findet in den Wäldern nahe meines Wohnorts ein gewaltiges Fortpflanzungsereignis, das ich einfach nicht ignorieren kann, statt. Es beginnt in den warmen Sommertagen, wenn sich lange Ranken des Myzels ihren Weg durch die verrottenden Leichen des gefallenen Waldabfalls bahnen. Wenn der Herbst kommt, bricht eine ungeschlechtliche Explosion aus der Erde hervor, da die Fruchtkörper danach streben, ihre genetisch identischen Sporen auf dem Waldboden zu verteilen. Wir sprechen hier von Pilzen! Und ich liebe es, sie zu fotografieren.

Pilze wachsen bemerkenswert schnell und verrotten noch schneller. Aber wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt, können sie sehr fotogen sein. Viele Arten sind so klein, dass ein Makroobjektiv absolut notwendig ist. Jeder, der schon einmal mit einem Makroobjektiv gearbeitet hat, weiß, dass es eine echte Herausforderung sein kann, das Motiv von vorne bis hinten scharf abzubilden und trotzdem einen schönen, weichen, unscharfen Hintergrund zu erhalten. Bei den meisten Motiven ist das sogar eine unmögliche Aufgabe. Enter Fokus-Stacking oder Fokus-Belichtungsreihe.

Das Konzept ist recht einfach. Mache eine Reihe von Fotos, bei denen du jeweils einen etwas anderen Punkt deines Motivs ins Visier nimmst. Verwende dann eine Software, um die Bilder zu stapeln und zu bearbeiten. Somit erreichst du eine größere Schärfentiefe als dies mit einer einzigen Aufnahme mit einem Makroobjektiv möglich ist. Gleichzeitig erhältst du im endgültigen Bild ein schönes Bokeh. OM SYSTEM hat mit der Veröffentlichung der Firmware-Aktualisierung 4.0 das integrierte Fokus-Stacking in der OM-D E-M1 entwickelt. Diese Funktion wurde in die Kameras der E-M1- und E-M5-Serie aufgenommen und verbessert. Obwohl wir uns mit der Fokus-Belichtungsreihe beschäftigen werden, liegt der Schwerpunkt dieses Beitrags auf der Fokus-Stacking-Funktion.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko 60mm F2.8 Macro • 60 mm • 1/100 s • F2.8 • ISO 400

AUSRÜSTUNG

Die folgenden OM SYSTEM Kameras verfügen über die integrierte Fokus-Belichtungsreihe- und Fokus-Stacking-Funktion:

  • OM-1
  • OM-5
  • OM-D E-M1 Mark III
  • OM-D E-M5 Mark III
  • OM-D E-M1X
  • OM-D E-M10 IV
  • OM-D E-M1 Mark II
  • E-M10 Mark III

Nicht jedes Objektiv ist mit den Funktionen Fokus-Belichtungsreihe und Fokus-Stacking kompatibel. Viele der OM SYSTEM PRO Objektive und Makro-Objektive unterstützen jedoch die Belichtungsreihe- sowie die Stacking-Funktion. Kompatibilitätsliste für Focus Stacking-Objektive anzeigen.

Andere OM SYSTEM Objektive ermöglichen zwar die Belichtungsreihe-Funktion, aber nicht das integrierte Fokus-Stacking.

Ein Stativ ist auf jeden Fall empfehlenswert. Bei einigen der Aufnahmen in diesem Beitrag hielt ich jedoch die Kamera in der Hand, für andere habe ich sie auf den Boden gelegt.

Hinweis: Auch die Tough TG-6 verfügt über eine Fokus-Stacking-Funktion. Die Kameras der E-M10-Serie und viele Kameras der PEN-Serie verfügen über die Belichtungsreihe-Funktion. Weitere Informationen über den Zugriff auf diese Funktionen findest du in deinem Handbuch.

DER PROZESS

Mit den folgenden Schritten wird die Kamera für das Fokus-Stacking eingerichtet.

  1. Wähle im Menü die Camera2-Optionen.
  2. Wähle Bracketing. Eine Reihe von Einstellungen (Auto Exposure, White Balance, Flash, ISO, Art Filters und Focus Bracketing) können vorgenommen werden. Wähle Focus BKT.
  3. Aktiviere Focus Stacking On. Bei der E-M1X und der E-M1 Mark III kannst du die Anzahl der gestapelten Aufnahmen von 3 bis 15 einstellen. Bei anderen Modellen stapelt die Kamera 8 Bilder.
  4. Wähle Set Focus Differential. Wähle einen Fokusunterschied von 1 bis 10. Damit wird der Unterschied in der Fokusposition zwischen den Aufnahmen bestimmt.
  5. Drücke wiederholt OK, um die Einstellungen zu übernehmen. Oben auf dem LCD-Bildschirm sollten die Buchstaben BKT zu sehen sein. Sie zeigen an, dass Focus Bracketing eingestellt ist.

Die Fokus-Stacking-Funktion nimmt die festgelegte Anzahl von Fotos mit dem angegebenen Fokusunterschied auf und fügt sie dann zu einer JPEG-Datei mit voller Auflösung zusammen. Um gute Ergebnisse zu erzielen, muss man ein wenig experimentieren, da viele Variablen eine Rolle spielen: Motivgröße, Entfernung zum Motiv, Wahl des Objektivs, Blendeneinstellung und Fokusunterschied. Jedes Foto im Stapel wird aufgezeichnet, um das endgültige Stapelbild zu erstellen.

Im Allgemeinen habe ich festgestellt, dass eine größere Blende und ein enger Fokusabstand bei den Pilzmotiven in diesem Beitrag hervorragende Ergebnisse liefern. Auf allen nachstehenden Fotos habe ich das Objektiv, die Grundeinstellungen der Kamera und den Fokusunterschied angegeben. Obwohl ich mit der Fokus-Stacking-Funktion hervorragende Ergebnisse erzielte, ist sie nicht unfehlbar. Es kommt vor, dass die Kamera das gestapelte Bild nicht verarbeiten kann und die Meldung „Focus stacking error. Image composite failed“ erscheint. Dies ist in der Regel auf die Bewegung der Kamera oder des Motivs zurückzuführen. Jedoch kann diese Meldung auch aufgrund einer schnellen Beleuchtungsänderung während der Sequenz auftreten.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko 60mm F2.8 Macro • 60 mm •  1/50 s • F4 • ISO 640

OM-D E-M1 Mark II  • M.Zuiko 60mm F2.8 Macro • 60 mm • 1/250 s • F3.2 • ISO 400

OM-D E-M1 Mark II  • M.Zuiko 7-14mm F2.8 • 12 mm • 1/640 s • F2.8 • ISO 200

Die Verwendung eines Weitwinkelobjektivs verleiht der Aufnahme in der Regel ein wenig mehr Kontext.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko 60mm F2.8 Macro • 60 mm • 1/60 s • F3.2 • ISO 1000

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko 60mm F2.8 Macro • 60 mm • 1/25 s • F3.2 • ISO 1000

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko 60mm F2.8 Macro • 60 mm • 1/20 s • F5 • ISO 800

BELICHTUNGSREIHE VS. STACKING-FUNKTION

Ich habe die bemerkenswerte Genauigkeit des integrierten Fokus-Stacking festgestellt. Warum sollte man sich also für die Belichtungsreihe und nicht für das Stacking entscheiden? Dafür gibt es mehrere Gründe:

  1. Das gestapelte Bild ist beschnitten. Unabhängig vom Motiv, dem verwendeten Objektiv oder der Verwendung eines Stativs wird das endgültige gestapelte Bild an allen vier Kanten beschnitten. Während der Belichtungsreihe siehst du im Sucher ein dünnes schwarzes Rechteck. Alles, was außerhalb dieses Rechtecks liegt, wird entfernt. Das endgültige Bild hat jedoch die gleiche Größe (5184 x 3888 Pixel für die E-M1 Mark II), was bedeutet, dass eine Interpolation stattfinden muss. Dies sollte bei der Zusammenstellung der Aufnahme berücksichtigt werden.
  2. Details vs. Entfernung. Der Pilz unten hatte zahllose stalaktitähnliche Finger und war von vorne bis hinten etwa 15cm groß, was eine angemessene Entfernung für eine Makroaufnahme ist. Ich habe versucht, die Stacking-Funktion zu nutzen, welche bei Verwendung der E-M1 Mark II nur 8 Fotos in einer Reihe zusammenfasst und stapelt. Nach einigem Experimentieren mit den Einstellungen für den Fokusunterschied musste ich einen Kompromiss finden. Ich konnte die Details der vorderen Finger erfassen, aber die Details der hinteren Finger verlieren, oder ich konnte die gesamte Entfernung erfassen, aber zu viel Interpolation haben, die einige der Finger verwischen würde. Da ich nicht bereit war, Kompromisse einzugehen, entschied ich mich stattdessen für die Verwendung der Belichtungsreihe-Funktion.

Diese animierte Grafik veranschaulicht den Prozess der Fokus-Belichtungsreihe. Es werden 8 Bilder auf der Grundlage des voreingestellten Fokusunterschieds aufgenommen. In diesem Fall wurde die Differenz auf 3 eingestellt.

OM-D E-M1 Mark II  • M.Zuiko ED 60mm F2.8 MACRO  • 1/100sec  • F3.5  • ISO640  • +0.3 EV

Dieses Bild wurde in Photoshop aus 12 von 20, in Belichtungsreihen angeordneten Fotos, zusammengesetzt.

Hier sind die zwölf einzelnen Fotos, die zur Erstellung des obigen Bildes verwendet wurden.

Um auf die Belichtungsreihe-Optionen zuzugreifen, schalte das Fokus-Stacking aus. So kannst du zwischen 3 und 999 Aufnahmen (bzw. bis zu 9999 bei der E-M1 Mark III) mit einem Fokusunterschied zwischen 1 und 10 wählen. Für das obige Bild habe ich mich für 20 Aufnahmen mit einem Fokusunterschied von 2 entschieden. Nach der Sequenz schaute ich mir jedes einzelne Bild auf dem LCD-Bildschirm an und stellte fest, im gesamten Bereich genügend Details eingefangen zu haben.

Einmal die Bilder hochgeladen, erkannte ich, dass nur 12 dieser Bilder notwendig waren, um den Pilz von vorne bis hinten klar zu erfassen. Dann habe ich sie mit Photoshop gestapelt. Dadurch hatte ich mehr Kontrolle über den Prozess (was ich mag) und das endgültige Bild wurde nicht beschnitten. Davon abgesehen schätze ich das integrierte Fokus-Stacking und wie einfach es zu benutzen ist sehr.

Tipps für Komposition

Die Fokus-Belichtungsreihe und die Stacking-Funktion können bei allen möglichen Motiven eingesetzt werden. Wenn du dich für das Fotografieren im „Pilzdschungel“ interessierst, findest du hier ein paar hilfreiche Tipps:

  1. Geh runter. Wirklich nach ganz unten! Für viele meiner Pilzaufnahmen verzichte ich auf das Stativ und lege meine Kamera direkt auf den Boden. Ich möchte den Pilz aus der Insektenperspektive betrachten und idealerweise die Kiemen des Pilzes sehen. Der schwenkbare LCD-Bildschirm erleichtert die Bildkomposition. Zudem ist die Bildstabilisierung der OM SYSTEM Kameragehäuse so gut, dass ich selbst für Aufnahmen, bei denen ich die Kamera nicht auf den Boden lege, nur selten mein Stativ benutze.
  2. Halte es klein. Im Allgemeinen finde ich, dass die kleineren Pilze fotogener als ihre größeren Gegenstücke und zudem einfacher zu fotografieren sind. Mit dem 60-mm-F2,8-Makroobjektiv fokussiere ich normalerweise Pilze, die höchstens einen Zoll (ca. 2,5cm) groß sind.
  3. Der Hintergrund ist von Bedeutung. Hast du dein Pilzmotiv ausgewählt, achte sorgfältig auf den Hintergrund. Vermeide Ablenkungen, wodurch sich der Fokus nicht nur auf dein Hauptmotiv konzentrieren würden. Entferne Laub, herabgefallene Äste und ähnliches, um eine „saubere“ Komposition zu erhalten.
  4. Achte auf das Licht. Einer der Gründe, warum ich gerne Pilze fotografiere, ist, dass ich mitten am Tag, auch wenn die Sonne hoch am Himmel steht, hinausgehen kann. Beim Fotografieren im Wald unter einem Blätterdach bekomme ich ein schönes Licht auf dem Waldboden. Sollte mein Motiv in direktes Sonnenlicht getaucht sein, benutze ich meinen Hut, um es in den Schatten zu stellen. Dadurch werden die Farben angereichert und harte Kontraste vermieden.

E-M1 Mark III • M.Zuiko 60mm F2.8 Macro • 60 mm • 1/40 s • F4.5 • ISO 1250

EIN ABSCHLIESSENDES FOTO

Die unendliche Zahl von Pilzen, die in einem örtlichen Gebüsch wachsen, inspirierten mich, ein wenig mehr mit der Fokus-Belichtungsreihe zu experimentieren und diesen Beitrag zu schreiben. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Motiven, für die sich die Fokus-Belichtungsreihe eignet. Das nachstehende Foto ist ein Beispiel dafür. Aber um es ganz offen zu sagen, es war ein kompletter Zufall. Kurz nachdem ich einen Pilz fotografiert hatte, begegnete ich zwei Kröten auf dem Weg. Ich bückte mich schnell, legte den Bildausschnitt fest und drückte auf den Auslöser, nur um festzustellen, dass mein Fokus-Stacking noch aktiviert war. Hier ist die Aufnahme:

Wenn Makroaufnahmen nicht dein Ding sind, lies meinen Artikel über die Verwendung der Fokus-Belichtungsreihe und der Stacking-Funktion bei Landschaftsaufnahmen. check out

Dieser Artikel wurde mit Genehmigung von Peter Baumgartens Blog „Creative Island Photo“ veröffentlicht. Sieh dir weitere Fotos und Tipps an oder hinterlasse einen Kommentar unter Peters Originalbeitrag.

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