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MAKROFOTOGRAFIE: FOCUS STACKING ODER EINZELAUFNAHME

Was macht das bessere Makrofoto aus?

Eine hochdetaillierte Focus-Stacking-Aufnahme oder eine Einzelaufnahme mit unscharfem Hintergrund und geringer Tiefenschärfe?

Es gibt keine definitive Antwort auf diese Frage, da es immer eine Frage der persönlichen Vorliebe ist. Wenn es jedoch darum geht, sich für eine Einzelaufnahme oder eine gestapelte Aufnahme zu entscheiden, sollten einige Faktoren berücksichtigt werden. Schauen wir uns Focus Stacking im Vergleich zu Einzelaufnahmen sowohl aus ästhetischer/visueller Sicht als auch aus technischer/visueller Sicht an. Während ein hoher Detailgrad und Fokus in der Makrofotografie erstrebenswert sind, können sie zu Bildern führen, die "merkwürdig" aussehen oder weniger visuell ansprechend sind, wenn sie aus extrem tiefen Focus Stacks erstellt werden.

Warum ist das so?

Euer Auge und euer Gehirn nehmen immer, auch unterbewusst, wahr, wenn ein Bild unnatürlich wirkt oder sich von euren Sehgewohnheiten unterscheidet. Obwohl ihr es im täglichen Leben selten bemerkt, wird eure visuelle Wahrnehmung der Welt um euch herum von der Beziehung zwischen Fokus und unscharfen Bereichen dominiert. Das lässt sich eins zu eins auf die Fotografie übertragen und gibt euch viele Informationen darüber, wie und warum Bilder "merkwürdig" oder "seltsam" aussehen können.

Lasst mich das anhand einiger Beispiele erklären.

Ästhetischer Fokus auf die visuellen Aspekte

Eine Einzelaufnahme oder sogar ein kleiner Focus Stack, bei dem die Tiefenschärfe sehr gering ist im Vergleich zu einer tief gestapelten Aufnahme, führt zu

  • einem natürlichen Übergang vom Fokus zu unscharfen Bereichen
  • deutlich mehr unscharfen Bereichen, oft glatt und verschwommen
  • einer deutlich erkennbaren Fokusschicht (und daher einem Fokuspunkt)

Das gibt euch große kreative Freiheit und ermöglicht es euch, das Auge effektiv auf interessante Bereiche zu lenken.

Beispiele:

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/160 s • F8 • ISO 200 • Flash & diffuser

Eine winzige Springspinne (Heliophanus sp.), handgehaltene Einzelaufnahme. Augen, Pedipalpen, ein Beinpaar sind im Fokus und bilden eine perfekte Interessensschicht, während immer noch viele unscharfe Bereiche erhalten bleiben, einschließlich eines cremigen Hintergrunds für ein ästhetisches Erscheinungsbild.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/160 s • F8 • ISO 200 • Flash & diffuser

Eine männliche Springspinne Marpissa muscosa, handgehaltener manueller Focus Stack aus 3 Aufnahmen.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/200 s • F8 • ISO 200 • Flash & diffuser

Eine Krabbenspinne (Diaea dorsata), handgehaltener kleiner manueller Focus Stack aus 3 Fotos.

Technischer Fokus auf die visuellen Aspekte

Eine gestapelte Aufnahme hat andererseits auch ihre Vorteile und Faszination.

Durch das Kombinieren mehrerer Fotos zu einem Stapel mit größerer Tiefenschärfe könnt ihr

  • mehr Details und Texturen sichtbar machen
  • mehr vom Motiv zeigen (oder das Motiv sogar komplett scharf abbilden)

Die Erstellung eines perfekten Focus Stacks aus technischer Sicht ist eine große Leistung. Es ist auch oft die richtige Wahl, wenn es viele Details und Texturen gibt, die mit nur einer einzigen Belichtung nicht erfasst werden können.

Beispiele:

Hier zeigt bereits die Einzelaufnahme dieser faszinierenden parasitären Wespe genügend Fokus auf die Details, um verwendet zu werden. Thorax und Kopf sind scharf und bieten einen ausgezeichneten Interessensbereich für den Betrachter.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/20 s • F6.3 • ISO 200 • Flash & diffuser

Einzelbild, Fokus auf Kopf und Thorax.

Das alternative Foto könnte auch als Einzelaufnahme funktionieren, diesmal aber den Fokus mehr auf den interessanten Hinterleib mit dem Bohrapparat und dem Legebohrer lenken. Der Kopf ist jedoch leicht unscharf und würde das Foto im Vergleich zum ersten minderwertig machen.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/20 s • F6.3 • ISO 200 • Flash & diffuser

Einzelbild, Fokus auf Hinterleib und Legebohrer.

Meine endgültige Wahl, einen Focus Stack der Wespe zu verwenden, zeigt letztendlich alle interessanten Details und Texturen in voller Schärfe und ist trotzdem ästhetisch ansprechend, da einige unscharfe Bereiche wie die Beine und ein cremiger, natürlicher Hintergrund vorhanden sind.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/20 s • F6.3 • ISO 200 • Flash & diffuser

Fokusgestapeltes Bild mit allen Körperteilen der Wespe im Fokus, außer den Beinen, für ein natürlicheres Betrachtungserlebnis.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/160 s • F8 • ISO 200 • Flash & diffuser

Eine Caerostris sexcuspidata-Rindenspinne, handgehaltener manueller Focus Stack aus 15 Aufnahmen, um die vielen Details und Texturen des getarnten Aussehens dieser Spinnenart zu zeigen.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/160 s • F8 • ISO 200 • Flash & diffuser

Ein Pillenkäfer (Bhyrrus sp.), handgehaltener manueller Focus Stack aus 5 Aufnahmen, um das gesamte ausgeklügelte Design der Käferunterseite scharf abzubilden.

Die Notwendigkeit des Focus Stackings

Manche Kamerakonfigurationen erfordern einfach das Focus Stacking, damit die Bilder bei einer bestimmten Vergrößerung verwendbar sind. Diese Einstellungen erzeugen Fotos mit einer so geringen Tiefenschärfe, dass sie ohne das Zusammenführen mehrerer Fokusebenen nicht gut aussehen. Eine typische Konfiguration, wie zuvor erwähnt, wäre eine Vollformat-DSLR mit einem Makroobjektiv, das bei einer Vergrößerung von 1:1 oder sogar darüber verwendet wird (wie Objektive, die bis zu 2:1 oder sogar 5:1 Vergrößerung erreichen) bei kürzester Fokussierentfernung. Aber selbst bei einer überlegenen (in Bezug auf die Tiefenschärfe direkt aus der Kamera) Micro-Four-Thirds-Kamera könnt ihr manchmal das Gefühl haben, dass mehr Tiefenschärfe erforderlich ist und ein Focus Stack erstellt werden sollte.

Beispiele:

Dieser Schleimpilz auf verrottetem Holz war unmöglich in einer einzigen Aufnahme festzuhalten, selbst auf dem MFT-Sensor der OM-D E-M1 III. Die Vergrößerung war hoch und die Kamera sehr nah an der Szene.

Auf der linken Seite seht ihr das Endergebnis eines Focus Stacks, der aus 23 Fotos besteht, während das andere Foto eine Einzelaufnahme aus der Stapelreihenfolge ist.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/160 s • F8 • ISO 200 • Flash & diffuser

Schleimpilz - Manueller, handgehaltener Focus Stack aus 23 Einzelaufnahmen.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/160 s • F8 • ISO 200 • Flash & diffuser

Schleimpilz - Einzelbild aus der Stapelreihenfolge.

Die Flügel dieser Motte zeigten so viele Strukturen und Details, dass sie ein klassischer Kandidat für einen kleineren Focus Stack waren, und ich habe mich letztendlich nicht für eine Einzelaufnahme entschieden. Einfach weil es aufgrund der Größe (Tiefe) des Motivs sehr schwierig gewesen wäre, alle Merkmale wie Kopf, Fühler, Beine und Flügel bis zu den Spitzen in einer einzigen Aufnahme mit so hoher Vergrößerung scharf abzubilden.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/200 s • F8 • ISO 200 • Flash & diffuser

Das Foto dieser Motte ist ein handgehaltener, manueller Focus Stack aus 5 Aufnahmen.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/200 s • F8 • ISO 200 • Flash & diffuser

Eine Einzelaufnahme aus derselben Serie zeigt nicht genügend scharfe Bereiche für die immense Menge an Details an Flügeln, Beinen und Kopf.

Diese Faktoren beeinflussen die Tiefenschärfe eurer Fotos am meisten:

  • Größe des Motivs
  • Entfernung zum Motiv
  • Vergrößerung des Objektivs
  • Blendeneinstellung des Objektivs
  • Sensorformat der Kamera

Die zusätzliche Arbeit

Die Bearbeitung von Focus Stacks, insbesondere von manuell aufgenommenen Aufnahmen, bedeutet oft einen erheblichen zusätzlichen Zeitaufwand in der Nachbearbeitung.

Es gibt Kameras, die es euch ermöglichen, einen vollständig zusammengefügten und bearbeiteten Focus Stacks in der Kamera aufzunehmen - wie die OM-System-OM-D-Kameras - und alles mit nur einem einzigen Knopfdruck erledigen können. Das ist äußerst hilfreich, nicht nur weil es Zeit spart, sondern auch weil die Präzision der Fokus-Bracketing-Technik schwer manuell zu übertreffen ist.

Wenn ihr keine großen Fans davon seid, zu viel Zeit am Computer mit der Retusche eurer Bilder zu verbringen, ist es möglicherweise besser, eine Konfiguration mit maximaler Tiefenschärfe zu haben, sodass ihr nur ein einziges Foto oder sagen wir, ein paar Fotos anstelle von vielen aufnehmen müsst.

Probleme beim Focus Stacking

Trotz des manchmal unnatürlichen Aussehens von tiefen Focus Stacks gibt es weitere Aspekte und Herausforderungen, die ihr bei der Erstellung von Fokusstapeln mit großer Tiefenschärfe beachten solltet.

Bewegung des Motivs

Wenn sich das Motiv während der Aufnahme für den Stapel bewegt, gehen entweder eine dünnere Schicht des Fokus verloren, während ihr das Motiv "abtastet", oder es können Geisterbilder und sich wiederholende Strukturen im späteren Zusammenführen der Aufnahmen auftreten.

Je mehr Aufnahmen ihr für den Stapel macht und je länger es dauert, desto höher sind die Chancen auf Bewegung und Fehler.

Das Finden der optimalen Anzahl von Schritten für den Stapel ist unerlässlich, um das Beste daraus zu machen.

Beispiel:

Das folgende Bild ist ein Focus Stack eines Ocypus olens-Käfers, der sich in Verteidigungshaltung befand, aber langsam seinen erhobenen Hinterleib senkte, während ich den Stapel fotografierte.

OM-D E-M1 Mark III

Übergang von scharfen zu unscharfen Bereichen

Wie bereits erwähnt, nehmt ihr wahr, was natürlich oder normal aussieht und was nicht.

Wenn ihr weniger Schritte und Aufnahmen für einen Stapel verwendet, ergibt sich ein weniger abrupter Übergang von scharfen zu unscharfen Bereichen.

Dies zeigt sich insbesondere bei Bodentexturen. Es sieht sehr unnatürlich aus, wenn ein größerer, scharfer Bereich plötzlich in einen cremigen unscharfen Bereich übergeht.

Tipp: Ich mache oft viel mehr Fotos als ich am Ende tatsächlich für den Stapel verwende. Auf diese Weise stelle ich sicher, dass ich genügend Material habe, um den tatsächlichen Fokusbereich und seinen Übergang insbesondere zu kontrollieren. Ich verwende selten das gesamte Material, das ich habe.

Fazit

Wie bereits erwähnt, gibt es keine "richtige" oder "falsche" Entscheidung - es ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Aber ein Foto, das "merkwürdig" aussieht, irritiert unsere Augen und unser Gehirn und wird daher anders wahrgenommen als eine "natürlich" aussehende Aufnahme. Beim Fotografieren von Focus Stacks macht es Sinn, zu versuchen, dass sie so natürlich wie möglich aussehen. Dies gilt für den Bereich der Tiefenschärfe und auch den Fokusverlauf. Wenn der Verlauf zu abrupt ist, sieht es sehr unnatürlich aus und ist zumindest meiner Meinung nach eher unästhetisch. Um dies zu veranschaulichen, haben beide Fotos den wichtigsten Teil des Motivs im Fokus - die Augen. Während das zweite Foto, die Einzelaufnahme, nicht genügend Tiefenschärfe hat, um dem Betrachter ausreichend Fläche im Fokus zu bieten, ist das linke Foto ein Focus Stack aus 4 Bildern und erhöht den fokussierten Bereich erheblich, sieht dabei aber immer noch natürlich aus. Ich könnte es als Einzelaufnahme verkaufen, und niemand würde bemerken, dass es sich tatsächlich um ein gestapeltes Bild handelt.

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/200 s • F10 • ISO 200 • Flash & diffuser

Focus Stack (5 Bilder).

OM-D E-M1 Mark III • M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro  • 60 mm • 1/200 s • F10 • ISO 200 • Flash & diffuser

Einzelaufnahme.

Tipp: Versucht, den Stapel für das Motiv zu erstellen und dann diesen wieder in eine Einzelaufnahme mit einem ansprechenden Fokusverlauf im Hintergrund und Boden zu maskieren, um einen natürlichen Look beizubehalten. Dafür ist es großartig, immer die einzelnen Bilder eines Fokusstapels aufzubewahren, auch wenn ihr diesen vollautomatisch in der Kamera erstellt und zusammenführt.

Entscheidet euch nicht einfach nur aus Gründen des Fokusstapelns für einen tiefen Focus Stack.

Überlegt, warum und wo ein Focus Stacking besser funktionieren könnte als eine Einzelaufnahme und macht den (Empfang des) Focus Stackings glaubwürdig. Die Wahl zwischen Einzelaufnahme und Focus Stacking beeinflusst stark die ästhetische Ausrichtung des endgültigen Fotos.

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